Architekt im Mittelpunkt: architectenbureau joris gijsenberg



Kontextualität, Großzügigkeit, Funktionalität und Nachhaltigkeit: Diese vier Säulen beschreiben die Designvision des Architekturbüros Joris Gijsenberg aus Tienen am besten. Den beiden Büroinhabern, dem Bauingenieur Joris Gijsenberg und dem Architekten Kevin Ceux, sind diese Grundwerte sehr wichtig. Diese vier Säulen kommen auch im Kindergarten Stapje voor Stapje (Schrittchen für Schrittchen) in Hakendover (Tienen) zur Geltung, obwohl das Architekturbüro hier vor einer großen Herausforderung stand.


„Der Kindergarten Stapje voor Stapje liegt direkt hinter der Grundschule auf einem zurückgelegenen Grundstück. Er ist nur über einen 2,5 Meter breiten Weg erreichbar und wird durch die Gärten der umliegenden Häuser eingegrenzt“, sagt Joris Gijsenberg. „Das ursprüngliche Gebäude war ein Fertighaus mit einer Spielfläche von nur 250 m². Das musste sich ändern.“



Funktionale Räume
Der Entwurf des Architekturbüros Joris Gijsenberg verwandelte den Kindergarten in ein frisches und luftiges Gebäude für die Kindergartenkinder, die ihren Kindergarten nun als ein angenehmes und spielerisches zweites Zuhause erleben. Der Innenflächenraum hat sich mehr als verdoppelt, und die Fläche des Außenspielplatzes erweiterte sich von 250 m² auf 525 m². „Angesichts des recht umfangreichen Bauprogramms, das auf derselben begrenzten Fläche realisiert werden musste, war eine kompakten Grundrissform erforderlich, um ein Gebäudevolumen zu erreichen, das der Funktion des Projekts angemessen ist. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, mit verschiedenen Ebenen zu arbeiten, was uns auch die Möglichkeit gab, einen zusätzlichen Dachspielplatz zu schaffen.“



Räumliches Wahrzeichen
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Stapje voor Stapje war seine Kontextualität und seine Räumlichkeit. Da sich die Schule auf einem zurückgelegenen Grundstück befindet und das Gebäude einen großen Teil des Grundstücks einnimmt, mussten die Architekten des Büros von Joris Gijsenberg nach den perfekten Materialien für ein ruhiges und dennoch erkennbares Erscheinungsbild suchen. „Vor diesem Hintergrund musste das Design ein Gleichgewicht zwischen Neutralität und Individualität finden.  Wir denken, dass uns dies mit der Volumetrie und den gewählten Fassadenmaterialien gelungen ist.“



Ein Ruhepol
„Mit dem Blanco von Nelissen als Verblender konnten wir von dem Gebäude einen ruhigen und erkennbaren Orientierungspunkt für die Kinder herstellen. Zunächst einmal suchten wir nach einem Ziegelstein, der nicht zu dominant ist. Mit einem leichteren Ziegel konnten wir psychologisch mehr Distanz schaffen, und mit dem Blanco hatten wir schnell den idealen Verblender gefunden. Die weiße Behandlung macht ihn zu einem kraftvollen Ziegelstein, der dennoch eine friedliche Ausstrahlung hat. Die Wirkung des Leimziegelmauerwerks des Blanco wird durch die weißen Außentischlerarbeiten noch verstärkt und durch eine begrenzte Fassadenverkleidung mit farbigen Paneelen spielerisch und subtil herausgefordert, wobei das Farbenspiel in den Stützpfeilern des überdachten Spielplatzes zurückkommt. Farblich bleibt das Gebäude daher eher neutral, wodurch auch die Farben der spielenden Kinder noch besser zur Geltung kommen. „Die Farbpalette der spielenden Kinder strahlt vor dem weißen Hintergrund des Blanco- Mauerwerks“, sagt Joris Gijsenberg.



Nachhaltige Wahl
Es wurde beschlossen, den Blanco zu kleben. „Wir haben hier den Kleber großzügig verwendet, wodurch es so aussieht, als ob die Fassade dünn verfugt worden ist. Das Format N70/5 verleiht dem Ganzen ein schönes Aussehen. Er sorgte zudem dafür, dass wir unsere Hohlmauern auf ein bestimmtes Maß beschränken konnten, was es uns ermöglichte, die Wände zusätzlich zu isolieren und den verfügbaren Raum so groß wie möglich zu halten.“ Auch die Wahl des Ziegels war schnell getroffen. „Wir sind beide große Fans von Ziegelmauerwerk. Im Hinblick auf die Alterung eines Gebäudes ist der Ziegel ein sehr interessantes Produkt. Wir wollten ein Gebäude schaffen, das mehrere Generationen überdauert, und haben uns daher für eine langfristig nachhaltige Lösung entschieden.“



Zurück zur Kindheit
Das Architekturbüro Joris Gijsenberg blickt mit einem positiven Gefühl auf das Project Stapje voor Stapje zurück. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Unserer Meinung nach hat das Gebäude die ideale Ausstrahlung. Das Bild stimmt!“ Auch Joris Gijsenberg äußert sich positiv über die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten. „Wenn man mit einem Kindergartenteam an einem Projekt arbeitet, hat man automatisch unterschiedliche Meinungen und Erkenntnisse. Es ist schön, gemeinsam zu einem tollem, aber auch praktisch ausführbaren Resultat zu kommen. Außerdem ist es sowieso immer schön, ein Kindergartenprojekt gestalten zu können. Hier kann das Funktionale stets mit einer spielerischen Note verbunden werden.“