Architekt im Mittelpunkt: van den hout & kolen architecten


Zeitgemäß und doch zeitlos, mit viel Liebe zum Detail. So beschreiben Frans van den Hout und Arno Kolen, die Gründer von van den hout & kolen architecten, ihre Architektur. Das in Tilburg ansässige Unternehmen kann auf ein breit gefächertes Portfolio von kleinen und großen Projekten im Wohnungs- und Gewerbebau zurückfallen. Kürzlich konnte das Büro seiner Erfolgsbilanz ein besonderes Bauwerk hinzufügen: die El-Feth-Moschee in Tilburg, ein kraftvolles, zeitgenössisches Gebäude, bei dem sich die Architekten von den vielen berühmten Beispielen in Marokko haben inspirieren lassen. Bemerkenswert: Für ein soziales Wohnbauprojekt in der nahe gelegenen Gemeinde Dongen verwendete Charcoal denselben sandfarbenen Monet-Verblender von Nelissen Steenfabrieken und zeigte damit, dass ein und derselbe Verblender zu ganz unterschiedlichen Baustilen passt.


Die Pläne für den Bau einer neuen Moschee für die marokkanische Gemeinschaft in Tilburg wurden bereits vor vierzehn Jahren entwickelt. Diesen Sommer wird das lang erwartete neue Gebäude endlich seine Türen öffnen. Die neue Moschee ist ein markantes, modernes Gebäude, das sich auch in die marokkanische Tradition einfügt.



Taktile Fassade

Ein altes Industriegebäude musste dem neuen Gebäude weichen. van den hout & kolen architecten nutzten die Gelegenheit, um die Landschaft auf dem Gelände zu optimieren. „Durch den Grundriss, der genau auf Mekka ausgerichtet ist, zu drehen, wird der dahinter liegende Park optisch viel besser mit der Straße verbunden, und entsteht auch ein breiteres Profil in Hinsicht auf das Gebäude“, erklärt Frans van den Hout. „Dadurch nimmt das Gebäude einen kraftvollen und doch bescheidenen Plaatz in seiner Umgebung ein. Für das Design habe ich mich von den historischen Moscheen in Marokko inspirieren lassen. In Marrakesch sind die Moscheen viereckig und klobig, mit einer Oberfläche aus Sandstein und einem rauen, etwas verwitterten Äußerlichen. Deshalb habe ich mich für den blassgelben Monet-Ziegel von Nelissen entschieden. Mit seiner rauen Struktur und der feinen, ungleichmäßigen Maserung der besandeten Oberfläche war dieser Ziegel genau das, was ich suchte. Ich wollte eine taktile Fassade schaffen, die nicht zu glatt und gleichmäßig ist. Durch die vertikale und horizontale Anordnung der Ziegel erhalten die großen Fassadenflächen ein grafisches, fast modernistisches Aussehen. Das Ergebnis ist ein sehr modernes Gebäude, das ein Teil der Stadt Tilburg ist. Das war übrigens auch der ausdrückliche Wunsch des Auftraggebers.



Programmatische Herausforderung

Die Herausforderung lag vor allem im programmatischen Bereich. Eine Moschee ist viel mehr als nur ein Gebetsraum. Es handelt sich um ein echtes Gemeindezentrum mit Unterrichtsräumen, Partyräumen, Einkaufsmöglichkeiten usw. Der Auftrag umfasste auch eine Tiefgarage unter dem Gebäude. „Wir sind sehr stolz auf diese Realisierung. Als westlicher Architekt bekommt man nicht oft die Gelegenheit, eine Moschee zu bauen. Es ist also ein besonderes Projekt für unser Büro“, so Frans van den Hout.



Eigene Identität

Vor den Toren Tilburgs liegt Dongen, eine kleine Gemeinde, in der van den hout & kolen architecten ein soziales Wohnprojekt in der Trappistenstraat realisiert haben, das mit denselben Verblendern wie die El-Feth-Moschee in Tilburg ausgeführt wurde. Es handelt sich um drei Mehrfamilienhäuser, die sich über einen langen Streifen von 200 Metern erstrecken. Die Fassaden der Gebäude entsprechen dem niederländischen Standard für Fast-Nullenergiegebäude (BENG), und die Wohnungen wurden nach dem niederländischen NOM-Prinzip für Netto-Null-Gebäude gebaut. „Die neuen Gebäude wurden in demselben städtebaulichen Rahmen errichtet wie die früheren Wohnhäuser, die nun abgerissen wurden. Allerdings haben wir eine gewisse Vergrößerung durchgeführt“, sagt Arno Kolen. „Die drei Gebäude erhielten jeweils eine eigene Identität, gehören aber eindeutig zu einer Familie. So ist beispielsweise der Grundriss der Wohnungen gleich, während die eigene Identität vor allem in den Fassaden zum Ausdruck kommt.“



Auch hier wählten van den hout & kolen architecten den hellgelben Monet-Verblender von Nelissen, dessen Farbe auf die monumentale Kirche weiter unten in der Trappistenstraat verweist. „Wir spielen ein grafisches Spiel mit hellem und dunklem Mauerwerk, indem wir den hellen Ziegel mit dem Grafit-Verblender kombinieren, was zu einer interessanten Vielschichtigkeit führt“, schließt Arno Kolen ab.